Kunsterlebnis schafft Kunsterlebnis
1969 spielte uns Viertklässlern ein Junge aus der Zehnten etwas aus einer Bach-Suite auf dem Cello vor.
Ich war so begeistert, dass ich meine Eltern lange belagerte, bis ich selber Cellostunden bekam. Daraus folgte viel – Leidenschaft und Irrtum, Hoffnung und Heimat in der Musik.
Einundfünfzig Jahre später fragt mich ein Siebtklässler der Johannes Kullen Schule in Korntal nach einem Theaterprojekt, an dem mein kleines Reise-Cello beteiligt war: „Kannst du auch etwas Schnelles spielen?“
Puh! Lange nicht geübt, nur dies Schülerinstrument halber Größe zur Hand…also gut! Ich spiele ihm das G-dur Präludium von Bach. Er lauscht gebannt. Das Cello im Blick, murmelt er nach dem letzten Akkord: „Ich bin verliebt.“